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Glossar

Anerkennung: Kann in vermutlich jedem Lebensbereich erlangt und meist auch in irgendeiner Form verarbeitbar gemacht werden. Ist Anerkennung verarbeitbar gemacht und kann das durch Software ausgelesen werden, können Beteiligte diese Anerkennung bei der Auswahl von Tätigkeiten berücksichtigen.

Aufwand: Die Anstrengung, welche unabhängig von ihrer zeitlichen Dauer und des Ortes ihres Auftretens mit der Tätigkeit im Allgemeinen zusammenhängt. Im [Timeless Way of Re-Production][/docs/timeless-way-of-re-production] bestimmt der Aufwand die Prozessqualität. In der Konkretisierung der Theorie wird lediglich die Dauer einer Tätigkeit für den Konfigurationsprozess herangezogen. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Aufwand und Einheit des Konfigurationsprozesses bzw. im Timeless Way of Re-Production unter Alexander:101

Bedarf: Die Mittel, welche zur Ausführung einer Tätigkeit notwendig sind. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Tätigkeitsmuster

Bedürfnis: Der Begriff wird hier auf alles reduziert, was Personen als Mangel erleben und daher brauchen bzw. wollen. Damit die Software damit umgehen kann, muss das Bedürfnis vermittelbar sein.

Bedürfnisgewicht: Ein im Timeless Way of Re-Production verwendeter, gegenwärtig allerdings nicht länger angewendeter Begriff. Ein Bedürfnisgewicht hatte eine allgemeine Gültigkeit, den Gesamtprozess in eine bestimmte Richtung zu ziehen. Über die Möglichkeit der individuellen Berücksichtigung von Anerkennung, Lebensumständen und sozialen Beziehungen wurde das Bedürfnisgewicht obsolet.

Berücksichtigung: Anerkennung, Lebenumstände und soziale Beziehungen sollen bei der Auswahl von Tätigkeiten berücksichtigt werden können. Das heißt, Beteiligte können angeben, dass es ihnen wichtig ist z.B. Personen aus Freien Software-Projekten oder der Geflüchtetenhilfe bzw. alleinerziehende Personen oder Menschen mit psychischer Beeinträchtigung bzw. enge Freunde oder Familienmitglieder zu unterstützen. Zielen vorgeschlagene Tätigkeiten auf vermittelte Bedürfnisse dieser Personen ab, werden diese bei den entsprechenden Beteiligten entsprechend markiert. Die Berücksichtigung soll im kommenden vierten Teil der Textreihe thematisiert werden, bisher siehe auch den Diskussionstand.

Beteiligte: Ganz generell ist 'Beteiligung' die Form, wie sich Gemeinschaffen angenommen wird ("beteiligen statt tauschen"). Wird im Kontext der Software-Infrastruktur von Beteiligten gesprochen, sind meist Anwender:innen der Software-Infrastruktur gemeint, die sich Tätigkeiten zuordnen bzw. Mittel zur Verfügung stellen bzw. über die Verwendung von Mitteln mitbestimmen.

Beziehungen, soziale: Gemeint sind etwa familiäre, freundschaftliche oder kollegiale Beziehungen zwischen konkreten Personen. Insofern diese Beziehungen verarbeitbar sind, können diese bei der Auswahl von Tätigkeiten berücksichtigt werden.

Bibliothek: Sammlung aller Tätigkeitsmuster, welcher sich eine Person einmal angenommen hat bzw. sich prinzipiell annehmen würde. Sind Tätigkeitsmuster in der eigenen Bibliothek, können Beteiligte benachrichtigt werden, wenn diese Tätigkeit wieder notwendig wird. Durch Tätigkeitsmuster in dieser Bibliothek können Fähigkeiten definiert werden. Siehe GCS-Konzept: Bibliothek

Commoning: Auch im deutschsprachigen Raum verbreiteter Begriff, den wir im Projekt meist mit Gemeinschaffen übersetzen. Nach Johannes Euler hat Commoning sieben Dimensionen: Freiwilligkeit, Selbstorganisation, Inklusivität, Gleichrangigkeit, Bedürfnisabzielung und all das sowohl in der Vermittlung als auch Versorgung (worunter Euler alle Tätigkeiten der produktiven und reproduktiven Sphäre fasst). Aber Commoning bzw. Gemeinschaffen lässt sich auch leichter verstehen: Wir haben als Menschen Bedürfnisse und können anerkennen, das andere Menschen ebenso Bedürfnisse haben. Und innerhalb dieser Anerkennung organisieren wir uns auf Augenhöhe, damit a) getan wird, was notwendig ist, um diese Bedürfnisse zu befriedigen und b) sich die Bedingungen verbessern, um sich zukünftig leichter Bedürfnissen auf diese Weise annehmen zu können. Generell verläuft Commoning jenseits von Staat und Markt. Siehe auch Johannes Eulers Commoning-Defintion.

Commons: Ebenfalls im deutschsprachigen Raum verbreiteter Begriff, den wir im Projekt mit Gemeinsamen übersetzen. Nach Johannes Euler ist ein Commons (Gemeinsames) eine soziale Form von Mitteln, deren Verwendung von Commoning (Gemeinschaffen) bestimmt ist. Das heißt einerseits, dass alles zum Commons (Gemeinsamen) werden kann und anderseits, dass ein Commons (Gemeinsames) nicht an eine bestimmte Eigentumsform gebunden ist. Auch privates Eigentum kann Commons sein, wenn der Eigentümer / die Eigentümerin entsprechende Nutzungsbedingungen einräumt, diese Sache ihren eigenen Regeln nach zu verwenden. Siehe Johannes Eulers Commoning-Defintion.

Effizienz: Bezieht sich im Commoning immer auf die Bedürfnisbefriedigung und ist damit deutlich von der Effizienz einer warenproduzierenden Wirtschaft zu unterscheiden. Siehe auch: Dominanzwechsel Teil 2 - Effizienz" im Ausdehnungsdrang moderner Commons

Engine: Kein offizieller Begriff, wird aber in Diskussionen und Darstellungen häufig verwendet, um den Kern der 'Global Commoning System'- Infrastruktur zu beschreiben. In der 'Engine' werden Informationen über Bedürfnisse/Bedarfe/problematische Mittelzustände und über lokal verfügbare Mittel und Absprachen zusammengetragen und nach diesen Informationen Tätigkeiten zum Vorschlag an die Beteiligten ausgewählt. Die Engine macht in erster Linie das, was im GCS-Konzept als Konfigurationsprozess beschrieben wird.

Erhaltungszustand: Von Personen definierter Zustand von Mitteln, in welchen sie erhalten bleiben sollen. Zum Beispiel die Sauberkeit eines Raumes oder Waldes oder die Funktionalität eines Werkzeugs oder einer Maschine. Ist das entsprechende Mittel nicht im Erhaltungszustand, wird von einem problematischen Mittelzustand gesprochen. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Momente des Gesamtaufwands

Fähigkeit: Auf Softwareebene durch verinnerlichte *Tätigkeitsmuster definiert. Definierte Fähigkeiten bieten die Möglichkeit zur Selbstzuordnung in komplexe Tätigkeitsmuster. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Fähigkeiten

Gemeinsames: Von uns verwendeter deutscher Begriff für Commons.

Gemeinschaffen: Von uns verwendeter deutscher Begriff für Commoning.

Gesamtdauer: Die Gesamtdauer einer Tätigkeit ist die Dauer, welche zur Ausführung dieser Tätigkeit notwendig ist plus der Dauer aller Tätigkeiten, welche notwendig sind um die Mittel ihres Bedarfes verfügbar zu machen plus aller Tätigkeiten, welche durch die Nebenresultate dieser Tätigkeit notwendig werden. Im Konfigurationsprozess ausschlaggebend ist die spekulative Gesamtdauer einer Tätigkeit. Siehe GCS-Konzept: Momente des Gesamtaufwands

Gesamtdauer, spekulativ: Während des Konfigurationsprozesses ist nicht klar, welchen Tätigkeiten sich durch den Prozess der Selbstzuordnung tatsächlich angenommen wird, d.h. auch, wie lange die Gesamtdauer einer Konfiguration sein wird. Die Gesamtdauer ist daher immer spekulativ. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Kofigurationsprozess

Konfiguration: Auswahl und Anordnung von Tätigkeitsmustern, durch welche Kooperationen beschrieben werden können. Eine Konfiguration bezieht sich immer auf einen konkreten Bedarf oder ein konkretes Bedürfnis ("Die Konfiguration zur Verfügbarmachung eines Spielplatzes" o.ä.) - Konfigurationen können somit Teil größerer Konfigurationen sein ("die Konfiguration zur Verfügbarmachung der Rutsche innerhalb der Konfiguration zur Verfügbarmachung des Spielplatzes"). *Siehe GCS-Konzept, Kapitel Kofigurationen bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:146-147**

Konfigurationsprozess: Schrittweiser Vorschlag von durch Tätgkeitsmustern beschriebenen Tätigkeiten zur Selbstzuordnung durch Software an Beteiligte. Welche Tätigkeiten vorgeschlagen werden, richtet sich nach der jeweils lokalen Verfügbarkeit von Mitteln. Der Konfigurationsprozess ist das Kernstück der GCS-Software-Infrastruktur. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Kofigurationsprozess bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:382-383

Kontext bzw. Umgebung, lokale: Die lokale Umgebung eines Bedarfes bzw. eines Bedürfnisses. Die Unterschiedlichkeiten sind insbesondere bei der jeweils verschiedenen Verfügbarkeit von Mitteln relevant. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Momente des Gesamtaufwandes

Kontinuität: Moment, wenn derselben Tätigkeit wiederholt nachgegangen wird, um die Befriedigung verschiedener Bedürfnisse zu unterstützen. Unterschiedliche Konfigurationen bzw. Kooperationen sind durch kontinuierliche Tätigkeiten miteinander in Beziehung gesetzt. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Kontinuität bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:164-165

Kooperation: Der Zusammenhang von Tätigkeiten unterschiedlicher Personen zur selben Bedürfnisbefriedigung bzw. Bedarfsdeckung. Kooperationen sind sozusagen die real stattfindenden Tätigkeiten, welche durch Konfigurationen beschrieben werden. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Festsetzen von Konfigurationen

Krise: Das Zusammenwirken verschiedener Störungen, welche den Gesamtprozess des Gemeinschaffens dermaßen beeinträchtigen, dass eine hohe Zahl von Kooperationen zu tendenziell existenziellen Bedürfnisbefriedigungen nicht ausgeführt werden können. Siehe Timeless Way of Re-Production unter Holzkamp:29

Lebensumstände: Alles, das das eigene Leben betrifft - Beziehungstatus, Beeinträchtigungen, Vermögen, Arbeitssituation, etc. pp. Kann ein Lebensumstand in eine verarbeitbare Form gebracht werden, kann dieser berücksichtigt werden.

Mittel: Alle materiellen oder immateriellen "Dinge" der Welt. Meretz/Sutterlütti unterscheiden diese nach ihrer gegenständlichen, symbolischen oder sozialen Natur (Kapitalismus aufheben: S.177). Helfrich/Bollier unterscheiden diese nach der Form, wie sie geteilt werden können. Also, ob sie gemeinsam verwendet werden können (z.B. ein Auto), aufgeteilt werden müssen (z.B. Nahrung) oder sich durch teilen vermehren (z.B. Wissen) (Frei, Fair, Lebendig: S.85)

Mittelzustand, problematischer: Ist der Zustand eines Mittels außerhalb des definierten Erhaltungszustandes, wird von einem problematischen Mittelzustand gesprochen. Ein problematischer Mittelzustand kann Tätigkeiten notwendig machen, um dieses Mittel in den Erhaltungszustand zurückzuführen. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Momente des Gesamtaufwands

Nebenresultate: Wie Resultate sind auch Nebenresultate das, was durch die Ausführung einer Tätigkeit in der Welt geschieht. Während aber sogenannte Resultate der Grund sind, warum eine Tätigkeit in einer bestimmten Kooperation ausgeführt wird, sind Nebenresultate ein nicht dafür benötigtes Beiwerk. Da die Unterscheidung zwischen Resultat und Nebenresultat lediglich darin liegt, worauf sich die Tätigkeit bezieht, kann ein Nebenresultat in einer anderen Konfiguration ein Resultat sein. Die Tätigkeit des 'Trinkens aus einer befüllten Wasserflasche' zur Stillung des Durstes hat das Nebenresultat einer 'leeren Wasserflasche'. Wird aber eine leere Wasserflasche für einen anderen Prozess benötigt - etwa um eine bestimmte Flüssigkeit zu transportieren - kann die 'leere Wasserflasche' als Resultat der Tätigkeit 'Trinken aus einer befüllten Wasserflasche' bezeichnet werden und die 'Stillung des Durstes' ist ein Nebenresultat. Generell wird zwischen zwei Formen von Nebenresultaten entschieden: 1. neue Mittel, die durch die Tätigkeit entstehen und 2. Zustandsveränderungen von Mitteln durch die Tätigkeit. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Momente des Gesamtaufwands

Mustersprache: Ein von Christopher Alexander entwickeltes System, das Anwender:innen erlaubt, lebendige Architektur zu entwerfen. Die dahinterstehende Methode wir für andere Zwecke dabei ebenso verwendet - in unserem Projekt ist das die Sprache der Tätigkeitsmuster, bei Helfrich/Bollier mit Mustern des Commonings oder etwa bei der Gang of Four mit Design Patterns. Eine Mustersprache besteht aus Mustern einer hohen Qualität innerhalb eines bestimmten Kontextes - wieder zu Alexander: Die Mustersprache von ihm und seinem Team beinhaltet sämtliche Muster, welche notwendig zur Entstehung guter Architektur sind, vom Material über Häuser bis zu Städten und Regionen. Siehe Timeless Way of Re-Production unter Alexander:186

Reparaturprozess: Manuelle Änderung von Konfigurationen durch die daran Beteiligten. Kann insbesondere bei Störungen notwendig werden. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Reparaturprozess bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:480

Re-Produktionsprozess: In kapitalistischen Verhältnissen wird Produktion und Reproduktion meist getrennt betrachtet. In der Sphäre der Produktion wird meist 'Wert' geschaffen und die Tätigkeit ist bezahlt, in der Sphäre der Reproduktion wird der Mensch - zumeist für die bezahlte Arbeit - erhalten und Tätigkeiten sind meist unbezahlt. Im Begriff "Re-Produktionprozess" wird der Prozess von Produktion und Reproduktion zusammen gedacht.

Selbstzuordnung: Zentrales Prinzip sich in Konfigurationen/Kooperationen einzubringen. Verschiedene Tätigkeiten werden im Rahmen des Konfigurationsprozesses den Beteiligten vorgeschlagen, wodurch Beteiligte sich Tätigkeiten selbst zuordnen, um diese anschließend auszuführen. Im Bereich des Gemeinschaffens wird das Prinzip wesentlich durch Stefan Meretz propagiert, meist unter dem Konzept der Stigmergie (Kapitalismus aufheben, S.175ff)

Sortierung: Reihenfolge, in welcher Beteiligten durch die Software Tätigkeiten im Konfigurationsprozess vorgeschlagen werden. Tätigkeiten werden dabei nach ihrer spekulativen Gesamtdauer sortiert. Siehe GCS-Konzept, Kapitel Kofigurationsprozess

Spannung: In den Begrifflichkeiten des 'Timeless Ways of Re-Production' der vom lokalen Kontext abhängige Aufwand zwischen einem Bedürfnis und seiner Befriedigung. Siehe Timeless Way of Re-Production unter Alexander:51

Störung: Eine Störung geschieht, wenn einer Tätigkeit in einer Kooperation nicht bzw. nur problematisch (zeitverzögert oder mit niedriger sinnlich-funkt. Qualität) nachgegangen wird. Die Häufung von Störungen kann zur Krise führen. Störungen werden über einen Reparaturprozess behoben. Siehe Timeless Way of Re-Production unter Holzkamp:79

Tätigkeit: Etwas, das ein Mensch zu einem bestimmten Zweck macht.

Tätigkeitsmuster: In Tätigkeitsmustern werden Tätigkeiten beschrieben. Tätigkeitsmuster sind damit Erfahrung bzw. Wissen, das weitergegeben wird; in welcher Form dieses Wissen - ob Text, Audio, Video, etc. - weitergegeben wird, ist dabei nicht relevant. Ein Tätigkeitsmuster ist durch Mittel eingerahmt: Welche Mittel sind zur Ausführung der Tätigkeit notwendig (Bedarfe), welche Mittel entstehen durch die Tätigkeit und welche Mittel werden durch die Ausführung der Tätigkeit verändert (Resultate/Nebenresultate). Ist das Resultat einer Tätigkeit der Bedarf einer anderen Tätigkeit, können diese Tätigkeitsmuster in Konfigurationen miteinander verbunden werden. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Tätigkeitsmuster bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:182

Tätigkeitsmuster, komplexe: Fähigkeiten werden durch Tätigkeitsmuster in der jeweils eigenen Bibliothek markiert. Durch definierte Fähigkeiten kann sich nicht nur einem einzelnen Tätigkeitsmuster, sondern auch einem Komplex solcher Muster zugeordnet werden. Siehe GCS-Konzept, Kapitel: Fähigkeiten bzw. Timeless Way of Re-Production unter Alexander:202-203

Transformationsvariable/Trava: Ein veralteter Begriff, der einst heiß diskutiert wurde und in alten Diskussionen zu finden ist. Durch die Trava sollten Bedürfnisse von den Personen hervorgehoben werden, die sich einbringen, die Bedürfnisse anderer zu befriedigen. Die Diskussion um die Trava endete mit der Methode der Berücksichtigung.

Ununterbrochenes Commoning: Nicht länger verwendeter Begriff zur Beschreibung unserer Methode das Gemeinschaffen zu unterstützen. Mittlerweile trennen wir die Methode nicht länger von dem Projekt selbst und sprechen auch bei der Methode von dem Global Commoning System.

Vermittlungsform: Eine (gesellschaftliche) Vermittlungsform, ist eine besondere Art und Weise, wie sich Menschen aufeinander beziehen. 'Geld' ist gerade die Vermittlungsform überhaupt. Ich kann eine Stelle annehmen, dort arbeiten und bekomme für meine Tätigkeit Geld. Das Geld kann ich zur Bäckerin mitnehmen und dort Brötchen kaufen. Meine bestimmte Tätigkeit und die Tätigkeit der Bäckerin werden so - über Geld vermittelt - in Beziehung zueinander gesetzt. Die 'Global Commoning System'-Software-Infrastruktur ist ebenfalls eine Vermittlungsform. Über diese werden Bedürfnisse vermittelt und genauso Tätigkeiten vorgeschlagen, sprich: vermittelt, welchen sich zur Befriedigung dieser Bedürfnisse angenommen werden kann.

Vorschlag: Ein Moment im Konfigurationsprozess, in welchem die Software den ihr bekannten Informationen nach Beteiligten Tätigkeiten vorschlägt, mit denen Bedürfnisse und Bedarfe innerhalb eines bestimmten lokalen Kontextes befriedigt bzw. gedeckt werden können. Konkret bedeutet es, dass Beteiligte diese Vorschläge etwa in einer App angezeigt bekommen und diese ablehnen oder sich selbst zuordnen können. Siehe etwa GCS-Konzept, Kapitel: Interaktion mit Vorschlägen und Abfragen

Wichtigkeit: Nicht länger verwendeter Begriff/Methode, um Tätigkeiten allgemeingültig zu markieren. Siehe dazu den ebenfalls veralteten Begriff des Bedürfnisgewichtes bzw. der aktuellen Methode der Berücksichtigung.

Wunsch: Oft relativ synonym zu (vermittelten) Bedürfnissen verwendet, um die Komplexität des Bedürfnis-Begriffes zu vermeiden.

Zusammenhänge, integrierte: Integrierte Zusammenhänge sind, wie Tätigkeitsmuster, durch Mittel gerahmt und können Teil von Konfigurationen/Kooperationen sein. Ein integrierter Zusammenhang kann alles sein und ist, falls es keine transparente Kommunikation gibt, eine Blackbox. Eine Gruppe - ob ein bestehendes Projekt oder auch ein Unternehmen - gibt an, welchen Bedarf sie haben und welches Resultat durch ihre eigenen Tätigkeiten entstehen. Wie der Bedarf zum Resultat wird ist, anders als bei Tätigkeitsmustern nicht, einsichtig. Integrierte Zusammenhänge bedeuten, dass sich anders als über die Werkzeuge der Software-Infrastruktur organisiert wird, diese Gruppe aber Teil von Prozessen des Gemeinschaffens sind. Siehe Timeless Way of Re-Production unter Holzkamp:80