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Vorwort

Bevor wir uns weiter damit beschäftigen die unterstützende Vermittlungsform einer Gesellschaft nach Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen zu konstruieren, will ich eines nochmal ganz deutlich sagen: Ja, es handelt sich um ein Softwarekonzept und ja, es richtet sich in erster Linie an Entwickler und Entwicklerinnen, da es letzten Endes auf eure Arbeit ankommt. Aber alles was die Software macht, ist reales Commoning zu unterstützen.

Die Software erzeugt hier nichts, was nicht sowieso schon da wäre. Wenn es im Verlauf dieses Kapitels um →Fähigkeiten geht und dass es sich dabei um →Tätigkeitsmuster handelt, die als verinnerlicht markiert werden, dann ist das nicht mehr oder weniger als die Abbildung eines realen Prozesses: Jemand macht etwas (geht einer bestimmten Tätigkeit nach), merkt, dass er oder sie das kann und geht anschließend der Tätigkeit immer wieder nach – so lange eben, bis er oder sie nicht mehr nachlesen muss, wie es funktioniert. Die Person verinnerlicht die Tätigkeit, wird sich darüber bewusst und gibt die Information entsprechend an die Software weiter. Hierdurch werden ihr zukünftig Tätigkeiten vermittelt, welche die verinnerlichte Tätigkeit

voraussetzt. Was wir also machen ist, diesen realen Prozess in der Software abzubilden, damit die entsprechende Person mehr Möglichkeiten hat sich mit ihrer gewonnen Erfahrung in anderen Prozessen zu integrieren und sich somit entwickeln zu können.

Oder ein anderes Beispiel: Im späteren Verlauf der Textreihe wird es um Softwarefunktionen zur Stärkung interpersonaler Beziehungen gehen. Was ist die reale Situation? Über die →Konfiguration wird ersichtlich, welche konkreten Personen, die sich unabhängig voneinander Tätigkeiten zugeordnet haben, im realen Prozess schließlich miteinander kooperieren. Das heißt, zwei oder mehr Personen kommen an einem Ort zusammen, um ein bestimmtes Projekt anzugehen und arbeiten einige Tage gemeinsam daran. Womöglich entstehen dabei Freundschaften oder zumindest Bekanntschaften – man kennt sich und würde ein ähnliches Projekt vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammen angehen. Was über die Software jetzt möglich wird, ist dass diese Beziehung zwischen den beiden Personen und den Tätigkeiten, die sie ausgeführt haben, gespeichert werden kann und falls das gleiche Problem wieder auftritt, das sie bereits gemeinsam gelöst haben, können wieder diese konkreten Personen gemeinsam automatisch angefragt werden. Das ist nichts anderes, als wenn eine von beiden gehört hätte, das es irgendwo etwas zu tun gibt und dann die andere anschreibt, ob sie nicht Lust hat, wieder mit anzupacken – nur eben vereinfacht bzw. durch die Software unterstützt.

Aber genug davon und so weit sind wir noch lange nicht. In diesem Teil geht es überhaupt erst einmal um das Tätigkeitsmuster, um Konfigurationen, um Fähigkeiten und schließlich um die Notwendigkeit, Qualifikationen zu definieren.