Skip to main content

Vorwort

Was wir im ‚ununterbrochenen Commoning‘ versuchen, ist, die einzelnen, sich wiederholenden Momente des gesellschaftlichen Re-Produktionsprozesses isoliert als „Tätigkeitsmuster“ festzuhalten, sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten dieser Tätigkeitsmuster im jeweiligen Umfeld zur Befriedigung vermittelter Bedürfnisse herauszustellen und diese möglichen Kombinationen schließlich mit den Fähigkeiten und Interessen der Beteiligten abzugleichen. Das ist unser Ansatz eine „Gesellschaft nach Bedürfnissen und Fähigkeiten“ herzustellen. Worum es in diesem Textteil im Speziellen geht, ist der im Hintergrund ablaufende Prozess, durch welchen sich Konfigurationen herausstellen sollen, die sich nach den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen der Beteiligten strukturieren, ohne, dass diese Beteiligten selbst untereinander kommunizieren müssen. Diesen Prozess nennen wir, den ‚Konfigurationsprozess‘, welcher nur ein Kapitel dieses Textteiles ausmacht, um den sich aber nachfolgend alles drehen wird.

Im Konfigurationsprozess sollen Tätigkeiten vorgeschlagen werden, die möglichst „ideal“ zur allgemeinen Bedürfnisbefriedigung der Beteiligten beitragen und um solche herauszustellen, braucht der Konfigurationsprozess eine Einheit. Das ist Thema des ersten Kapitels. Um schließlich den gesamten gesellschaftlichen Re-Produktionsprozess zu begreifen, helfen uns die kapitalistischen Kategorien „Produktion“ und „Reproduktion“ nicht länger aus, (u.a.) da sie sich beide auf den „Wert“ beziehen, welcher im ununterbrochenen Commoning an keiner Stelle entsteht. Im zweiten Kapitel, den „Momenten des Gesamtaufwandes“, kommt es daher zu einer anderen Aufschlüsselung des gesellschaftlichen Gesamtprozesses: 1. Tätigkeiten, die Bedürfnisse befriedigen. 2. Tätigkeiten, die Bedarf verfügbar machen. Und 3. Tätigkeiten, die Mittel erhalten. Das dritte Kapitel ist schließlich der Konfigurationsprozess selbst, worin besonders dargestellt wird, welche Tätigkeiten warum, in welcher Reihenfolge, welchen Person vorgeschlagen bzw. welche Mittel und welche Erfahrungen gleichermaßen abgefragt werden. Im vierten Kapitel (Plankonfigurationen) wird aufgezeigt, dass die Auswahl und Anordnung von Tätigkeiten nicht nur über die Software, sondern auch über Beteiligte aktiv geschehen kann. Im fünften Kapitel zur ‚Kontinuität‘ zeigt sich das „Verschmelzen“ verschiedener Konfigurationen miteinander, wodurch einzelne Tätigkeiten die Befriedigung einer Vielzahl von Bedürfnissen unterstützen können. Kapitel Sechs behandelt die Interaktionsmöglichkeiten der Beitragenden mit den ‚Vorschlägen‘, die ihnen gemacht und ‚Abfragen‘, die ihnen zugetragen werden. Durch die Vorschläge und Abfragen der Software an die Beteiligten und deren Interaktion damit, ergibt sich schließlich die Konfiguration, das heißt die besondere Form der Kooperation, wie sie anschließend ablaufen wird. Wann eine solche Konfiguration festgesetzt werden kann, wird im siebten Kapitel und wie eine solche Konfiguration im Nachhinein verändert werden kann (‚Der Reparaturprozess‘), wird im achten Kapitel behandelt.

Dieser Teil des Textreihe ist deutlich länger, teils technischer und insgesamt wohl etwas herausfordernder als die bisher erschienenen. Obwohl ich persönlich einige Erkenntnisse darin als wesentlich empfinde, sollte es möglich, sein die weiteren Textteile auch unabhängig von diesem nachvollziehen zu können.